Susanne Wagner thematisiert in ihren Zeichnungen Gefühle wie Schmerz, Angst, Trauer, Verletzbarkeit und Isolierung. Dabei geht sie nicht mit bitterem Ernst vor. Durch ihren von Comics beeinflussten Stil und die surreale Phantasie bei der Umsetzung bekommen ihre Zeichnungen – trotz der absurd-grotesken Szenerien – etwas Witziges.
Petra Noll
Susanne Wagners Hauptthema ist der menschliche Körper. Und zwar wird dieser in seiner Umsetzung zur Zeichnung einer subversiven und oft schmerzhaften Befragung unterzogen. Die imaginierten Kräfte, die Einfälle, welche aus einer Idee ein Bild werden lassen, führen über paradoxe Nebenwege, mittels derer plötzlich eine inhärente Gewalt erscheint, wie sie alltäglichen Sprichwörtern zu eigen ist. Das kann „ins Auge“ gehen, und schon ist das Auge einer Barbiepuppe mit einer Stricknadel durchbohrt. Susanne Wagner entwirft Barbie-Szenerien, in denen die süßliche, aber auch magersüchtig angepasste Welt der Barbies als Brandbeschleuniger für paradoxe Arrangements und ironische Kunstweltzitate wie die „Hommage à Valie Export“ fungiert. „Die Nadelstreifen wandern ins Gehirn“, eine aggressiv-paradoxe Arbeit, zeigt eine in Nadelstreifenstoff eingehüllte und mit Nadeln gepikste Puppe. Es erscheinen hier Anklänge an die Wirtschaftswelt, an Arbeitsalltag, an Macht und Hierarche.
Emmerich Hörmann